Etosha mal drei

Das heißt zunächst mal: an drei Tagen im Etosha Nationalpark. Zwei davon sind rum, morgen geht es quer durch den Park von West nach Ost, um kurz hinter dem dortigen Gate im Onguma Tented Camp für eine Nacht zu bleiben.

Heute bin ich wirklich ausgiebig im Etosha unterwegs gewesen, 6 Stunden mit dem privat guide und nachmittags noch einmal fast 3 Stunden alleine. Dort unterwegs sein bedeutet, dass man die ganze Zeit im Auto sitzt, langsam die graveled roads fährt und ständig nach Tieren Ausschau hält. Alleine ist das ganz schön anstrengend. Aussteigen und Pause machen darf man nur in den gesicherten Raststationen mit Kiosken und Toilette. Die liegen aber weit auseinander. Man braucht also Sitzfleisch... Ist übrigens in anderen Parks z.B. in Südafrika, die man selber befahren darf, genauso. Im Kruger sind die Raststationen aber dichter gestreut. Insofern war es vormittags mit dem Guide angenehm: Ich habe mich aufs Fahren konzentriert und er aufs Ausschauhalten. Das ging gut und hat einiges mehr zu Gesicht gebracht, als ich es alleine gesehen hätte. Um es vorweg zu nehmen: Die großen Katzen habe ich auch diesmal nicht wirklich zu sehen bekommen. Der Löwe war auf der Pirsch hinter einem Warzenschwein her und dabei in so guter Deckung, dass ich ihn nur nach genauen Hinweisen des Guide entdecken konnte. Foto aussichtslos. Leoparden und Geparden, für die Etosha auch bekannt ist, zeigten sich nicht. Morgen gibt es noch eine Chance.

Nach dem gestrigen Eindruck bin ich heute doch mit dem Etosha mehr ausgesöhnt. Er besteht derzeit eigentlich nur aus Wüste und Trockengebieten. Regenzeit dringend erwartet, hat es seit Jahren nicht richtig gegeben. Ohne die angelegten Wasserstellen würde es hier überhaupt keine Tiere mehr geben. Man wird sehen, wie sich das entwickelt. Denn die natürliche Lage des Etosha ist durchaus die Halbwüste. Er entwickelt eine herbe Schönheit und Weite, die man erst nach und nach schätzen lernt. Morgen habe ich jedenfalls noch einmal lange und viel Gelegenheit dazu.

Mir fiel heute ein, dass man mir vor Jahren einmal sagte: Wenn du den Kruger und die anderen großen Parks in Südafrika kennst, kannst du dir den Etosha schenken. Und das stimmt. Für Namibia ist er großartig, aber im Vergleich zu anderen bietet er nicht soviel Besonderes. Klar, viele Großtiere Afrikas sind hier vorhanden. Aber in seiner großen trockenen Weite bietet er wenig Abwechslung. Große Elefantenherden scheint es gar nicht zu geben. Man ist immer froh, wenn einem der Guide ein einzelnes Exemplar, zum Beispiel eines Nashorns zeigen kann, wenn auch in weiter Ferne. Am besten sind immer die langen Hälse der Giraffen zu erkennen.


Habe übrigens inzwischen immer wieder 'Bekannte' getroffen aus anderen Lodges oder sogar vom Flughafen Windhoek, wo wir gemeinsam am Schalter von Europcar angestanden haben fast 2 Stunden. Auch der Schweizer aus Walvis Bay stand auf einmal im Etosha Visitor Center neben mir. Da sind die Routen doch irgendwie alle ähnlich, und zum Etosha fahren sie alle. Namibia - ein großer Touristenpark, besonders für Deutsche! 

Fotos wie immer im Album, "tierisch" Spektakuläres ist aber noch nicht dabei. 


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