Bye Bye, Africa!

 Mit dem Helikopter über den Viktoria-Fällen, das ist schon großartig. Von oben sieht man gut, wie gewaltig die Landschaft vom Sambesi durchschnitten wird: erst diese gewaltigen Fälle (erst wirklich gewaltig bei Hochwasser nach der Regenzeit), dann das sich durch das Gebirge von Basalt und Sandstein in langen tiefen Schluchten schneidende und windende Flussbett dieses viertgrößten Stroms Afrikas. Ein tolles Erlebnis, seht selbst im Fotoalbum mit einigen kurzen Videos!


Das war es nun aber, denn den Rest des Tages werde ich in der Lodge verbringen. Erstens ist es hier wunderschön schattig, und man kann jederzeit mal in  den Pool springen - es ist tierisch feucht und heiß, zweitens gibt es nichts mehr zu unternehmen für mich; für wirkliches whitewater rafting ist der Wasserstand einfach zu niedrig; drittens kann ich die Ruhe hier im Garten und Park der Lodge für ein Resumee nutzen. Im Restaurant gibts auch alles, was ich brauche. 


Es war eine wunderschöne Reise. Namibia war sehr schön und interessant, aber das reicht mit einem Mal. Cape Town war für mich ein wunderschönes Wiedersehen bei bestem Wetter, würde ich jederzeit wieder besuchen: eine Lieblingsstadt. Und Zimbabwe ist echt eine Entdeckung für mich, da könnte ich mir in Verbindung mit Botswana durchaus mehr vorstellen. Viktoria Falls würde ich dann allenfalls für eine Nacht besuchen unter der Voraussetzung des hohen Wasserstands, also April - Juni. Hier ist es zu trubelig touristisch und - teuer. Der Ort selbst hat eigentlich nichts zu  bieten außer Souvenir Shops und ein paar (wenigen) Restaurants. Normalerweise bieten die Lodges alles unter einem Dach, - bequem, aber eigentlich nicht ganz mein Fall. Ich möchte ja vor allem in Afrika 'ankommen' und locals treffen, das ist immer schwierig auf solch einer Reise.


Sehr interessant und einfach auch sehr nett war eine Begegnung mit einer jungen Frau vielleicht Anf 40 aus (deutsch) Luxemburg, mit der ich ein gemeinsames Dinner hatte. Sie ist Inhaberin eines Reisebüros für Afrikareisen, kam gerade von einer Tourismus-Konferenz in einer der benachbarten Hauptstädte und nutzte die Gelegenheit zur Inspektion einiger Lodges, 10 pro Tag, sagte sie. Es war ihr letzter Abend vor dem Heimflug, und so wurde es ein sehr entspanntes, anregendes und für mich informatives Gespräch. Ich weiß jetzt jedenfalls, wo ich ggflls eine neue Afrikareise buchen werde - ok, fiel also auch unter Kunden-Acquise :) Das Gespräch drehte sich bald über weit mehr als nur Afrikareisen, es war einfach ein wunderschöner Abend unter afrikanischem Himmel!

Den Abend zuvor hatte ich 2 Damen aus Deutschland und Österreich getroffen, und beim gemeinsamen Dinner gab es reichen Erfahrungsaustausch zum Thema Reisen. Mein Ruf in der Lodge war ohnehin 'ruiniert', jeden Abend mit anderen Damen zu speisen. Selbst us-amerikanische Gäste sprachen mich darauf bei der nächsten Morgentour an. Was kümmerts mich, es hat sich einfach so nett ergeben.


Thema US-Amerikaner. Sie tauchten für mich das erste und einzige Mal in dieser Lodge am Sambesi auf, dort dafür beherrschend. Lodge und Personal waren völlig darauf eingestellt, war nicht immer angenehm. Eine typische Begegnung während einer Tour zu den Fällen ging so: Daddy, Mammy und halberwachsene Tochter, bei Fotos musste Daddy stets in der Mitte stehen und die beiden beschützend mit den Armen umschließen. Es ging dann während der Informationen durch den Guide auch um die anderen großen Fälle: Sie zu mir: "Oh, you know the Iguacu Falls? Are they better?" - Ich: "They are different." - " Oh!" - "And Niagara, you know them?" - "Yes." - "Oh. Are they better?" - "They are different." - "Oh, different, oh." Kein Fake. Sie kannten die Niagarafälle nicht. Bin froh, dass ich hier in der letzten schönen Lodge davon verschont bin und auch mehr südafrikanische Gäste treffe: Weekend, von Johannesburg sind es nur 1,5 Stunden Flug, beliebt bei Honeymoonern, war gestern Abend im Restaurant gut zu sehen.


Bei so vielen Eindrücken, die täglich neu auf einen einprasseln, gerät das, was ich vor 2 - 3 Wochen erlebt habe, schon wieder in den Hintergrund. Aber auch dort waren es immer wieder die Begegnungen unter Reisenden, wenn man sich wiedertraf: "Wo haben wir uns zuletzt gesehen? War das nicht in Lodge XY - oder gar am Flughafen bei der Autovermietung?" Den letzten Abend in Windhoek habe ich so per Zufall mit einem Paar aus dem Hessischen zusammen gegessen, die anderntags nach Hause flogen. Da gibts immer viel Erfahrungsaustausch, zumal sie auch schon die tollsten Reisen (Vietnam als Backpacker) gemacht hatten. Alles sehr anregend!


Ja, aber das wars nun. Es ist auch ok so, denn ich schrieb es schon: Die Spannung ist raus. Heute Abend kann ich schon online einchecken (hier in VFA ist man überall mit Wifi recht gut bedient), morgen um 10:30 Uhr werde ich abgeholt zum Flughafen, zum Flug nach Jo'burg. Abends dann mit Lufthansa zurück nach Frankfurt. Ankunft Dienstag, 5:30 Uhr ;)


Es war eine sehr abwechslungsreiche Reise, die mich total ausgefüllt hat. Rücken etc habe ich fast überhaupt nicht gespürt, jedenfalls habe ich auch sonst keinerlei "Hilfsmittel" gebraucht. Ich sag ja immer: Reisen ist für mich eine Art Jungbrunnen :)

(... und andermal nehme ich große Nikon Kamera wieder mit, soviel ist sicher, hat mir doch sehr gefehlt!)


Good bye Africa, I want to come back!


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